Kolja Pusch war am Dienstag nach dem Remis in Halle noch optimistisch. "Wir haben zuhause etwas gutzumachen", betonte der Mittelfeldspieler. Doch statt den ersten Dreier in der laufenden Drittligasaison einzufahren, kommt der MSV Duisburg nach dem 1:1 gegen Aufsteiger Ulm weiterhin nicht in Fahrt.
Mit knapp 10.000 Zuschauern war die Kulisse am Freitagabend nicht mit der gegen den TSV 1860 München vom vergangenen Samstag (14.000) zu vergleichen. Die Euphorie war schnell verflogen, zur Halbzeit gab es bereits vereinzelt Pfiffe zu hören. Zwar köpfte Sebastian Mai den MSV nach einer verlängerten Ecke nach einer ordentlichen Anfangsphase verdient in Führung.
Nach dem Tor zogen sich die Duisburger allerdings zu weit zurück, gerieten nach dem Ausgleich einmal mehr ins Wackeln und hatten Glück, nicht vor dem Pausenpfiff das zweite Gegentor kassiert zu haben. In der zweiten Hälfte fehlte die offensive Power. Die Meidericher waren viel zu harmlos. Bezeichnend, dass auch das dritte Saisontor nach einem Standard fiel und die Zebras aus dem Spiel heraus noch nicht getroffen haben.
„Die Mannschaft hat gefightet. Das ist auch das Mindeste. Wir müssen uns eher darüber unterhalten, inwieweit wir in der Lage sind Fußball zu spielen und das in Erfolg ummünzen können“, erklärte Torsten Ziegner, dessen Team es nach einer guten Anfangsphase nicht geschafft hat, den Druck hochzuhalten und genügend Durchschlagskraft nach vorne zu entwickeln.
Noch fehlen die nötigen Abläufe. Pascal Köpke und Alexander Esswein seien noch nicht in dem Zustand, den man sich von ihnen erhoffe. Bei anderen Spielern müsse die Frage gestellt werden, „ob sie Woche für Woche in der Lage sind, auf diesem Niveau zu spielen, um erfolgreich zu sein“, sagte Ziegner ohne Namen zu nennen.
„Das war typischer Drittligafußball mit viel Kampf und Laufarbeit und 90 Minuten wehren. Und das habe ich nicht bei allen gesehen. Natürlich würde der Prozess beschleunigt werden, wenn wir an den ersten Spieltagen mehr Punkte geholt hätten. Mit jedem Negativerlebnis kommt auch der Kopf ins Spiel", ergänzte Ziegner zum Fehlstart.
Für den MSV gilt es den Blick nun schnell wieder nach vorne zu richten. Schon am Mittwoch geht es in der ersten Runde des Niederrheinpokals gegen den FSV Vohwinkel weiter. In diesem Wettbewerb haben die Zebras bekanntlich noch einiges gutzumachen.